Allgemeine Perlen-Informationen

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Wir haben Ihnen hier einige wissenswerte Informationen zusammengestellt, die den „Tränen der Götter“ gewidmet sein sollen. Denn seit über 4000 Jahren haben Perlen nichts von ihrer geheimnisvollen Faszination sowie bestechenden Schönheit verloren.

Perlen sind die älteste Art von Schmuck, die wir kennen. Schon in der Antike, etwa im römischen Kaiserreich, war es nur den gekrönten Häuptern vorbehalten, hochwertigen Perlenschmuck zu tragen. Perlen stellten ein solch hohes Statussymbol dar, dass es dem „normalen Volk“ sogar gesetzlich untersagt war, Perlen zu tragen.

Dem Hindu bringen sie Glück, dem Araber Wohlstand, dem Chinesen Genesung und dem Ägypter Liebe. Doch die meisten Menschen sind einfach nur von der Schönheit der Perlen hingerissen. Die Natur zeigt sich hier in höchster Vollendung.

Die Perle war und ist der Liebling aller Völker, und in ihrer Wertschätzung kommen ihr bis heute oft die erlesensten Edelsteine nicht gleich. Unzählige Variationen sowie die ständigen Untechainsrschiede zwischen der einen und der anderen Perle machen Perlen bei ihren Liebhabern auch auf dem heutigen Markt zu einem der bevorzugten Spekulationsobjekte und zu Schmuckstücken aller erster Güte. Noch heute finden wir in den Kronjuwelen aller Königshäuser edelste Perlen verarbeitet.

Erst 1916 gelang es dem Vater der Perlenzucht, dem Japaner K. Mikimoto (1858 – 1954), nach unzähligen, jahrelangen Versuchen, die erste Zuchtperle auf der Pariser Juwelenbörse anzubieten. Hiermit legte er den Grundstein der japanischen Perlenzucht.

Um überhaupt mit einer Perlenzucht beginnen zu können, braucht man Austern, welche groß genug sind, einen Perlenkern aufnehmen zu können.

Bei Südseemuscheln (pinctada maxima) und Tahitimuscheln (pinctada margaritifera) beträgt das Mindestalter drei Jahre, um überhaupt einen Kern einpflanzen zu können. Alle anderen Muscheln, beispielsweise die japanische Akoyamuschel oder die chinesische Süßwassermuschel, benötigen nur zwei Jahre.

Die Bezeichnung „Perle“, oder „echte Perle“ oder „Orientperle“ dürfen ausschließlich natürlich gefundene Perlen tragen. Alle anderen Perlen sind Zuchtperlen.

Perlenzucht

Perlenaustern leben am Meeresboden und ernähren sich von Plankton, welches die Strömung in ihr Innerstes spült. Ist nun in diesem Plankton etwas enthalten, was die Auster nicht verdauen kann, z.B. ein Sandkorn, wehrt sich die Auster gegen diesen Eindringling und isoliert diesen Fremdkörper. Um dieses Sandkorn werden Schichten von Perlmutt gelegt - und so wird, während sich im Laufe der Jahre Schicht für Schicht um diesen Eindringling legt, eine Perle geboren.

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Auf die gleiche Art und Weise entstehen Zuchtperlen. Hier wird eben dem Zufall etwas nachgeholfen: Durch Menschenhand wird der Auster ein Fremdkörper, der sogenannte Perlmuttkern, eingesetzt.

Vor dem Einpflanzen wird der Kern in Antibiotika getaucht, um die Infektionsgefahr der Muschel zu reduzieren. Das Einpflanzen der Kerne ist ein hochspezialisierter Beruf, welcher weltweit fast ausschließlich von Japanern durchgeführt wird. Von der richtigen Einpflanztechnik hängt das gesamte Ergebnis der Perlenzucht ab.

Die Perlenmuschel wird einen kleinen Spalt geöffnet und der Kern implantiert. Anschließend werden die Muscheln in Netzen im Meer versenkt. Zuchtperlen unterliegen dem gleichen langwierigen, mehrere Jahre dauernden Wachstumsprozess wie natürlich gewachsene Perlen.

Die Arbeit der Perlenzüchter besteht nun darin, täglich die Temperatur und Qualität des Wassers zu überprüfen. Die Netze werden so positioniert, dass die Muscheln stets ideale Wachstumsbedingungen vorfinden. Eine der größten Schwierigkeiten der Perlenzucht ist die Meeresqualität. Hier sind Französisch Polynesien (Tahitiperlen) und Nordwest-Australien (Südseeperlen) ideale Zuchtgebiete.

Das Perlzuchtgebiet von Französisch Polynesien hat eine Ausdehnung von circa vier Millionen Quadratkilometern. In diesem Gebiet leben nur etwa 200.000 Einwohner. In Australien liegen die Perlenzuchtgebiete mit hervorragender Wasserqualität etwa 2000 Kilometer von der nächsten größeren Stadt entfernt.

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Nach drei Monaten wird überprüft, ob die Auster den Kern behalten hat oder nicht. In Französisch Polynesien werden die Austern nach der ersten Implantation in speziellen Netzen ins Meer gehängt, welche so feinmaschig sind, dass der Kern im Netz bleibt. In Australien röntgt man die Austern nach drei Monaten. Hat nun eine Auster den Kern abgestoßen, so pflanzt man ihr entweder einen neuen Kern ein, oder man gibt die Auster dem Meer zurück. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass sie auch den zweiten Kern wieder ausstößt, ist sehr groß.

Die Muscheln werden in regelmäßigen Abständen aus dem Wasser geholt. Dann werden sie gesäubert und von Tang befreit. Die Schalen werden behandelt, um sie vor Parasiten zu schützen.

Von etwa tausend bepflanzten Austern stoßen rund 350 den Perlmuttkernkern wieder ab. Zweihundert Austern überleben den „Schock“ dieser Operation nicht und etwa hundert Austern sind für die Perlenzucht unbrauchbar. Das heißt: Der eingesetzte Perlmuttkern wird nicht ernährt und produziert kein Perlmutt oder die Auster produziert aus sonstigen Gründen keine Perle.

Nur 40% der bepflanzten Austern produzieren also überhaupt eine Perle, davon sind nur 2,5% runde Perlen der AAA-Qualität. 10% sind runde Perlen minderwertiger Qualität, circa 10% sind fast runde Perlen, 25% sind Tropfen, Buttons, ovale und halb-barocke Perlen. 30% der Ernte sind geringte Perlen, 10% barocke und ca. 15% sind von absolut minderwertiger/unverkäuflicher Qualität!

Erst nach Jahren mühevoller Pflege, also nachdem die Muschel alle natürlichen Gefahren überlebt und den Kern mit bis zu tausend feinen Schichten Aragonit ummantelt hat, wird eine wunderschöne Perle geerntet. Dadurch erklärt sich auch der hohe Wert makelloser Perlen.

Südseeperlen

In den Südseegewässern Burmas, Indonesiens und Australiens lebt die silberlippige Perlenauster, in der die teuerste wie auch begehrteste aller Zuchtperlen entsteht: die Südseeperle. Der Schwerpunkt der Züchtung liegt an der Nordküste Australiens, daher auch Austral-Zuchtperle genannt. Diese traumhafte Perle wird überwiegend in den Größen ab zehn Millimeter gezüchtet und besticht durch ihre einmaligen Farben. Strahlendes Silber-Weiß, Weiß-Rosé, Creme-Weiß bis hin zu den seltensten Gold-Tönen.

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In aller Welt hat die Südseeperle den bedeutenden Beinamen „Königin der Perlen". Sie zeichnet sich durch Größe und Seltenheit aus - ihre Schönheit ist überragend.

Ihr Durchmesser beginnt da, wo beispielsweise der der japanischen Akoyaperle endet. Er reicht bei den Südseeperlen von 9 mm bis zu 18 mm, in seltenen Fällen gar darüber hinaus. Ursache dafür ist die Verwendung der wesentlich größeren Austernart „Pinctada Maxima“. Südseeperlen-Pärchen (zwei identische Perlen) zu finden ist äußerst schwierig und drückt sich im Erfolgsfall natürlich im Preis aus.

Da es bei der - trotz mittlerweile relativ vieler Farmen - recht geringen Ausbeute sehr schwierig ist, entsprechend viele Perlen gleicher Größe, Form, Farbe und Lüster zu finden, werden kaum „Choker“ zusammengestellt, sondern „Verlaufschnüre“ („Colliers“ mit starker Mittelperle, zum Ende hin verjüngend). Es ist daher bis heute nahezu unmöglich bzw. enorm zeitintensiv, beispielsweise eine Südseeperlenkette zu fertigen, bei der alle Perlen gleich sind. Eine solche wäre dann im Grunde unbezahlbar.

Die australischen Südseeperlen sind und bleiben bis heute die kostbarsten, aber auch kostspieligsten Perlen weltweit und liegen in ihren Preisen gut 50% über den Preisen ihrer „dunklen Schwestern“, den Tahitizuchtperlen.

Tahitiperlen

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Als Tahitiperlen bezeichnet man Zuchtperlen der schwarzlippigen „Pinctada Margaritifera“. Von einigen Zuchtversuchen in Mexiko abgesehen, wird diese Perle nur in Französisch-Polynesien gezüchtet. Ihre Größe reicht von 8 mm bis 19 mm. Tahiti-Perlen haben ein sehr weites Farbspektrum. Die häufigste Farbe ist anthrazit mit verschiedenen Farbschattierungen. Am teuersten/begehrtesten ist die irisierende „peacock-colour“ (Pfauenschwanz), die in allen Regenbogenfarben schillert. Danach kommt das intensive Grünschwarz, gefolgt von Grautönen.

Streng genommen sind Tahitiperlen natürlich auch Südseeperlen, da ihre Heimat ebenso in der Südsee liegt.

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Die Pinctada Margaritifera ist mit Blick auf die Farbe die vielseitigste Auster. Die Färbung der Perle ist nicht beeinflussbar und hängt anscheinend nur von der einzelnen Muschel ab. Es gibt keine Erkenntnisse darüber, dass in bestimmten Lagunen oder bei bestimmten Wassertemperaturen gewisse Farben häufiger auftreten. Die Perlenfarbe ist somit niemals durch den Menschen „programmierbar“.

Neben den weißen Südsee-Perlen zählen die Tahitiperlen ebenso zu den kostbarsten Perlen weltweit. Ihr Preis liegt jedoch deutlich unter dem der weißen Südseeperle.

Akoyaperlen 

Als Akoyaperlen bezeichnet man die klassischen japanischen, chinesischen oder koreanischen Zuchtperlen der „Pinctada Martensi“ und „Pinctada Fucata“. Anders als bei den Südseeperlen oder Tahitiperlen kann hier die Beschichtungsdauer variieren. In der Regel befinden sich die Perlen ein oder zwei Jahre in der Muschel. Die Akoyaperl-Austern sondern wesentlich weniger Perlmutt ab als die Südsee- oder Tahiti-Austern. Die Beschichtung des Perlmuttkerns ist deshalb bei Akoyaperlen sehr viel dünner.

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Anders als bei den Südseeperlen spielt die Behandlung der Rohperlen in Japan und in China eine sehr große Rolle. Im Gegensatz zu Tahiti- und Südseeperlen ist praktisch keine im Handel angebotene Akoyaperle naturbelassen. Ein schöner weißer Akoya-Perlstrang ist immer gebleicht und nachbehandelt.

Die Rohperle ist oft etwas gräulicher, cremefarben, teilweise sogar grünlich-grau. Die Perlen werden zunächst gebohrt, dann gebleicht und eingefärbt. Schließlich werden sie noch poliert.

Daher liegen auch die Preise der Akoyaperlen sowie anderer Zuchtperlen weit unter den Preisen der hochwertigsten, naturbelassenen Südseeperlen und Tahitiperlen.

Süßwasserperlen

Als Süßwasserperlen bezeichnet man Perlen, welche nicht im Meer, sondern in Binnengewässern gezüchtet werden. Am bekanntesten ist wohl die Biwa-Perle, benannt nach dem größten japanischen Binnensee, dem Biwa-See. Der größte Teil der Süßwasserperlen kommt heute aus China. Süßwasserperlen reifen wesentlich schneller als Salzwasserperlen. Deshalb sind auch die Preise für diese Perlen wesentlich niedriger. Man kann heute schon fast runde Süßwasserperlen in einer Größe von bis zu acht Millimetern züchten. China hat Japan im Süßwasser-Perlengeschäft nahezu völlig verdrängt. Mittlerweile wirft China sogar solch große Mengen von Süßwasserperlen auf den Markt, dass sich die Preise extremst nach unten entwickeln und das Image von Süßwasserperlen fast komplett zerstört ist.

Mabe-Halb-Perlen

Mabe-Perlen entstehen nicht in der Keimdrüse der Auster, sondern zwischen Mantelgewebe und Austernschale.

Dazu werden der Auster Plastikkerne eingepflanzt. Die Kerne können runde Formen, Tropfen-, Oval- oder Herzform haben. Die Auster bildet dann Perlmutt um den Kern.

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Bei der Ernte wird die Auster geöffnet, anschließend werden die Mabe-Perlen herausgestanzt. Der Plastikkern wird entfernt (meist geschmolzen oder verbrannt) und der Hohlraum mit Perlmutt ausgefüllt. Bei den Südsee- oder Tahiti-Austern werden Mabe-Perlen meist als letzte Operation durchgeführt, etwa wenn die Auster schon zu alt ist, um hochwertige runde Perlen zu produzieren.

Mit diesen Informationen hoffen wir, Ihnen die Geschichte der Perlen ein wenig näher gebracht zu haben. Eventuell werden Sie so auch verstehen, weshalb wir uns im Rahmen unserer großen Auswahl an exklusiven Perlen-Schmuckstücken nahezu ausschließlich auf Südsee- und Tahitiperlen, und hier nur auf die hochwertigsten unter ihnen, spezialisiert haben. Sie sind und bleiben die edelsten sowie begehrtesten Perlen weltweit - mehr noch: Bei AAA-Qualität halten sie hinsichtlich Größe, Lüster und Ausstrahlung dem Vergleich mit keiner anderen Perle stand.